Artgerechte Haltung einer Wohnungskatze

Fotos von der Katzenfreundin Nadine, die ihre Hauskätzchen mit verschiedenen Denkspielen beschäftigt

Wer eine Katze ausschließlich in der Wohnung hält, sollte nie vergessen, dass diese Katze von ihm abhängig ist. Er muss dafür sogen, dass die Katze ihre vielfältigen Bedürfnisse rund ums Jagen, Schlafen, Sozialkontakt, Fressen, Trinken und Entdecken befriedigen kann. Katzen sind überaus neugierige Tiere, die sich sehr für ihre Umgebung interessieren. Das Leben einer Wohnungskatze bietet naturgemäß viel weniger Möglichkeiten der Abwechslung als das eines Freigängers. Frei lebenden Katzen sind im Durchschnitt drei bis vier Stunden am Tag auf der Jagd. Dies bedeutet für die Wohnungskatze, dass zum Beispiel Fliegen die einzigen echten Beutetiere für sie sind. Man sollte sie ihnen lassen da das Fliegenfangen ein echtes Highlight im Wohnungskatzenleben darstellt.

 

Hier einige Tipps zur Befriedung der Grundbedürfnisse:

 

Fütterung: Idealerweise sollten es Mindestens drei Mahlzeiten am Tag sein. Es ist auch nicht notwendig das Futter sofort wegzunehmen. Viele Katzen machen gerne zwischendurch einen Verdauungsspaziergang und brauchen oft bis zu 30 Minuten um die Mahlzeit wirklich abzuschließen. Wichtig ist ebenso Katzengras, das die Katzen fressen um so leichter unverdaute Haare auswürgen zu können. Frisches Wasser sollte an mehreren Stellen in der Wohnung angeboten werden.

 

Die dritte Dimension als Rückzugszone und Beobachtungsplatz:Deckenkratzbäume, eventuell feste Laufstege als Verbindung von Schränken, Kratzbäumen und Regalen. Viele Katzen lieben „Höhlen“, die man entweder kauft oder auch aus Kartons und Decken selber bauen kann.

 

Gerüche, Kräuter und Drogen: Katzenminze, Baldrian und Holz vom Geißblatt haben eine berauschende Wirkung. Fertige Catnipsäckchen gibt es zu kaufen. Allerdings tut es auch eine alte Socke die man mit getrockneten Kräutern oder Wurzelholz füllen kann.

 

Toilette: Stellen Sie immer eine Katzentoilette mehr auf als Katzen vorhanden sind. Toiletten die nebeneinander stehen zählen dabei als eine Toilette. Um die Katzentoiletten zu reinigen genügt es in den meisten Fällen, heißes Wasser und ab und zu ein Neutralreiniger zu verwenden. Nutzen Sie bitte nie scharfe Mittel, es könnte sonst passieren dass ihre Katze die Toilette meidet.

 

Clickertraining: Der Clicker bietet eine wunderbare Alternative zu en herkömmlichen Jagd- und Fangspielen. Auch bei der Erziehung der Katze kann er sehr gute Dienste leisten.

 

Spiele und Beschäftigung für den Alltag: Die meisten Katzen lieben Kartons in jeder Größe. Einfach zusammengeknüllte Papierkugeln lassen sich gut durch die Wohnung jagen, auch von Schnürsenkeln, die vom Besitzer hin und her bewegt werden sind viele Katzen begeistert, allerdings sollten diese sowie auch im Handel erhältliche Angeln bei Abwesenheit des Menschen weggeräumt werden (Gefahr der Einschnürung oder Strangulation). Es müssen also nicht immer teure Spielzeuge sein, wobei ei gekauftem Spielzeug darauf zu achten ist, das keine kleinen Plastikteile angeklebt sind, die die Katze leicht verschlucken kann. Auch auf scharfe Kanten, Drähte etc. ist zu achten damit sich Ihre Katze nicht verletzt.

 

Wasserspiele, Trinkbrunnen, Wassertöpfe oder ein selbst gebastelter Tümpel (niedriger Wasserstand!) mit Kieselsteinen und kleinen Pflanzen können den Katzenalltag bereichern.

 

Kratzen: Katzen kratzen um sich geruchlich zu präsentieren. Es ist ein Ausdruck von Lebensfreude und Persönlichkeit der Katze. Schaffen Sie genügend Kratzstellen die horizontal oder vertikal an der Wand angebracht sind, dabei ist wichtig dass sich die Katze richtig strecken kann. Gute Materialien dafür sind Kokosmatten, Sisal, Teppichrest und weiches Holz.

 

Bitte lassen Sie Ihre Katze oder Kater kastrieren!

 

Freigänger müssen kastriert werden um die Flut der frei lebenden Katzen einzudämmen und nicht noch mehr unerwünschten Nachwuchs zu produzieren und um sich vor ansteckenden Krankheiten (Katzenseuche, Katzenaids) die vornehmlich durch den Nackenbiss bei der Paarung übertragen werden zu schützen. Wohnungskatzen leiden unter der Rolligkeit, da sie ihren Trieb nicht ausleben können, auch kann es zur Dauerrolligkeit und Krankheiten führen. Kater beginnen zu markieren und dieser „Duft“ ist sehr unangenehm und extrem hartnäckig.

 

Beim Kastrieren sollten die Tiere auch gleich tätowiert oder gechippt und bei einem Haustierregister registriert (!) werden, damit sie bei Verlust eindeutig ihrem Besitzer zugeordnet werden können.